Mein Name ist Betty van Birnhelm.
Ich wurde nicht geboren, sondern irgendwann und irgendwo von meiner Mutter – der schreibenden Bettina – im Galopp verloren, während diese sich von Rüpelhaften Raben aus Rabenau verfolgt fühlte. An meine Kindheit kann ich mich nicht so recht erinnern. Allerdings hatte ich schon sehr früh das Gefühl, mich zwischen verschiedenen Welten zu bewegen. Von daher war es selbstverständlich, dass ich für die Recherchen in der Zeitenwelt eine abenteuerliche Reise angetreten habe. Als eine der ersten konnte ich die Grenze unserer Welt zur Zeitenwelt überqueren und mich für einige Wach- und Schlafzeiten in Portalien aufgehalten.
Nach meiner Rückkehr habe ich das Manuskript zum ersten Reisemärchen bei meiner Mutter abgeliefert, bin aber dann direkt zurück zur Grenze zwischen den Welten. Dort kämpfe ich für die Wiedereröffnung der Portale, denn mein größter Traum ist eine längere Reise durch die Zeitenwelt, einer Welt, die auf den ersten Blick skurril erscheint, die aber in Wirklichkeit nicht anders ist als unsere Erde.
Aber das ist natürlich alles Quatsch. Die Wahrheit ist, dass meine Kindheit selbst für mich ein großes Geheimnis ist. Mein Name ist nachweislich erstmals in 2019 – auf einem Protokoll einer S-Bahnfahrt zwischen Wanne-Eickel und Castrop-Rauxel – aufgetaucht.
Meine Reisemärchen habe ich in gewissen zeitlichen Abständen veröffentlicht, ich selbst aber scheue die Öffentlichkeit. Meine Mutter behauptet, ich sei als Kind des Ruhrgebiets eine Pendlerin zwischen der Erde und der Zeitenwelt, wenn nicht sogar die einzige. Sie ist Autorin und die einzig verlässliche Quelle, der man Glauben schenken darf. Ihre Erzählungen vermischen sich jedoch immer wieder mit Gerüchten aus der Küche von Paul Duluegs.